Große Klebemittel-Kunde

Für das Basteln mit Papier gibt es verschiedenste Klebemittel für unterschiedliche Anwendungsbereiche. So gibt es Kleberoller, mit denen man sauber Papier auf Papier kleben kann, ohne dass Kleber an den Seiten hervor quillt. Für Verpackungen ist der jedoch nicht geeignet, da hier eine Spannung entsteht, für die man einen stärkeren Kleber benötigt, sonst fällt das mühevoll zusammen gebastelte Werk nach kurzer Zeit zusammen.

Bei meinen Workshops merke ich immer wieder, dass bei vielen eine große Unsicherheit besteht, welchen Kleber sie für was benutzen sollen. Viele kennen die unterschiedlichen Kleber auch gar nicht.

Stampin‘ Up! bietet eine große Auswahl an ausgewählten Klebemitteln an, die ich alle bereits getestet und als sehr gut befunden habe. Diese möchte ich euch heute vorstellen, damit ihr in Zukunft durch die Wahl des richtigen Klebers noch mehr Freude am Basteln habt.
(Ihr findet alle Kleber im Hauptkatalog auf Seite 156, bzw. den neuen Präzisionskleber im Frühjahrskatalog auf S. 24.)

Fangen wir an mit dem „Snail“

Snail

Der Snail ist ein Abroller mit doppelseitigem, permanent klebendem Klebeband. Ich benutze ihn, um Hintergründe oder größere Papierteile auf Karten zu kleben. Das Kleben damit ist eine saubere Sache. Jedoch ist er für Verpackungen nicht geeignet, da er nicht stark genug ist, um die Spannung zu halten, die bei diesen Projekten entsteht.

Mehr Power hat das „Flink-Fix-Spezialklebeband

Flink Fix

Dieser Kleber eignet sich auch für Verpackungen. Er ist eine Alternative zum doppelseitigen Klebeband (siehe unten). Es braucht allerdings etwas Übung, damit man damit gute Ergebnisse erzielt. Wenn man nach dem Auftragen den Roller leicht zur Seite abzieht, vermeidet man, dass sich Fäden ziehen. Wenn ich ehrlich bin, ich komme damit nicht gut zurecht.

Ich persönlich finde das „Abreiß-Klebeband“ besser.

Abreiß-Klebeband

Das Band ist ein starkes Klebemittel mit abreißbarem Papierschutzstreifen. Perfekt für Schachteln und andere 3-D-Objekte. Am besten geht der Schutzstreifen ab, wenn man nach dem Aufkleben noch mal über das Band rubbelt, so dass es ganz fest ist. Man braucht nicht mal mehr eine Schere, da man es von Hand an der gewünschten Stelle einfach abreißen kann. Achtung, das Band klebt wirklich sehr fest. Ein anschließendes Entfernen ohne das Projekt zu zerstören ist kaum möglich.

Anmerkung: Das Klebeband von Stampin‘ Up! ist nicht billig, aber es ist von sehr guter Qualität. Ich habe Produkte von anderen Herstellern getestet. Wenn man sehr viel bastelt, merkt man den Unterschied deutlich. Allein schon der giftig beißende chemische Geruch, wenn man die Verpackung eines dieser roten billigen doppelseitigen Klebebänder öffnet. Das einzuatmen kann nicht gesund sein. Die Schutzfolie löst sich bei den roten zudem äußerst schwer ab. Das ist auf Dauer mühsam und kostet auch schon mal den ein oder anderen Fingernagel. Da zahle ich lieber ein bisschen mehr und kann auch sicher sein, dass meine Sachen am Ende halten.

Ein echtes Allround-Talent ist der „Mehrzweck-Flüssigkleber

Mehrzweck-Flüssigkleber

Er ist auch unter dem Namen „Tombow“ bekannt. Es ist ein Flüssigkleber, der anfangs nach dem Auftragen weiß ist, jedoch nach dem Trocknen transparent  wird. Er eignet sich für Schachteln und Verpackungen genau so wie für das Aufkleben kleinere Dekorationsteile. Er hat zwei Seiten: eine feine Spitze um z. B. kleinere Sachen zu kleben und die breite Seite um großflächig zu arbeiten. Eigentlich kann man alles damit kleben. Sogar Glitter kann man damit befestigen oder kleine Pailletten. Man muss nur aufpassen, dass man nicht zu viel Kleber aufträgt. Weniger ist hier mehr!
Der Kleber trocknet sehr schnell. Ein nachträgliches Verschieben des aufgeklebten Stückes sollte recht zügig nach dem Auftragen geschehen. Danach lässt sich das Aufgeklebte leider nicht mehr ohne Schwund entfernen.
Übrigens: Der Tombow ist nicht nur ein permanenter Kleber (wird nach dem sofortigen Auf- und Zusammenkleben permanent), sondern auch ein wieder ablösbarer. Wie das geht? Einfach den Kleber vollständig, ohne irgend etwas anderes aufzukleben, trocknen lassen. So kann man z.B. wiederverschließbare Verschlüsse für Umschläge oder Boxen herstellen. (Ich finde allerdings Magnetverschlüsse komfortabler.)

Ein weiteres Multitalent dieser Art ist der „Klebestift

Klebestift

Der Klebestift ist einer meiner Favoriten. Da er nicht so viel Flüssigkeit abgibt wie der gerade erwähnte Tombow, kann man damit sauberer arbeiten.
Auch dieser Kleber klebt vorübergehend, wenn er kurz trocknet (sobald er farblos ist, ist es soweit) und permanent, wenn sofort aufgeklebt wird. Auch er eignet sich, um Glitter zu befestigen. Verpackungen und 3-D-Objekte würde ich damit allerdings nicht verkleben. Erfahrungsgemäß hält das nicht gut. Der Kleber ist eher für zarte Sachen wie Dekoration oder Pergamentpapier geeignet.
Was ich an diesem Kleber toll finde ist, dass er sich wie ein Stift verwenden lässt. So kann man den Klebstoff kontrolliert auf kleine Teile auftragen. Ich habe festgestellt, dass er auch nicht so schnell wie der Flüssigkleber oben trocknet, so dass man die Teile noch kurz nach dem Aufkleben noch mal vorsichtig ablösen kann. Beim Auftragen ist der Kleber blau, wodurch gut erkennbar ist, wo man ihn aufgetragen hat.  Ich habe damit in der Vergangenheit oft filigrane Sachen wie ausgestanzte Zahlen oder Buchstaben auf Karten geklebt. Bis es „den Neuen“ gab…

Der „Neue“ unter den Klebern ist der „Präzisionskleber

Präzisionskleber

Dieser Kleber hat eine ganz feine Spitze. Er eignet sich perfekt zum Befestigen von filigranen Stanzmotiven und Pailletten. Man muss nur aufpassen, dass man die Kappe immer sofort wieder gut verschließt. Diese hat einen speziellen Nadelverschluß innen, damit die Öffnung sauber bleibt. Ansonsten verklebt sich die Öffnung sehr schnell und der Kleber kommt nicht mehr raus.

Für das Anbringen kleiner Deko-Elemtente sind auch die „Klebepunkte“ unentbehrlich.

Klebepunkte

Das sind kleine, sofort haftende Klebepunkte, die ein sauberes Kleben ohne Trockenzeit ermöglichen. Sie sind auch unter dem Begriff „glue dots“ bekannt. Obwohl sie sehr klein sind, halten sie auch schwerere Zierelemente. Meistens klebe ich damit Schleifen, Bänder, Blüten, Pailletten oder kleine ausgestanzte Teile auf. Sie sind bei mir im Dauereinsatz. Sie kleben nicht nur gut auf Papier, sondern auch auf Holz, Plastik und vielem mehr. Um sie zu befestigen drückt man entweder das Teil, das man aufkleben möchte, direkt auf einen Klebepunkt. Oder man macht es wie ich, ich nehme einen Cutter (kleines Messer) und löse damit einen Punkt von der Rolle und setze ihn damit genau an die Stelle, auf der ich das Zierelement haben möchte. Dann bringe ich es an, indem ich es auf den Punkt drücke.

Was auf keinen Fall auf eurem Basteltisch fehlen darf sind „Dimensionals

Dimensionals

Die doppelseitigen selbstklebenden Schaumstoffpads sorgen für plastische, dreidimensionale Effekte auf euren Projekten. Die von Stampin‘ Up! sind sechseckig und können somit an alle möglichen Stellen unsichtbar angebracht werden. (Auch zum Erstellen von „Kullerkarten“ sind sie durch ihre Form fantastisch geeignet.) Sie halten sehr gut alles, was man erhöhen möchte. Ich befestige damit auch häufig kleine Schleifen auf Karten oder Packungen, weil sie sehr gut daran kleben bleiben.

Zum Schluss zeige ich euch noch ein Klebemittel, das man nicht unbedingt braucht. Aber es bringt Glanz in eure Projekte. Und ein bisschen Glamour ist ja immer gut! 😉

Es ist der „Crystal-Effects“-Kleber

Crystal Effects

Mit diesem Kleber kann man Motive, Papier und mehr mit glänzenden Lackeffekten verschönern. Als Kleber eigenet er sich außerdem wunderbar! Aber Vorsicht, es dauert eine ganze Weile bis der Kleber hart geworden ist!

Mit den „Stampin‘ Klebestiften“ habe ich noch keine Erfahrungen gesammelt, daher lass ich sie hier mal weg. Falls jemand dazu etwas weiß, freue ich mich über einen Kommentar unter diesem Beitrag!

Und falls doch mal etwas schief geht, kein Problem, dafür gibt es den „Klebemittelentferner„!

Klebemittelentferner

Mit diesem Gummi, das funktioniert wie ein Radierer, kann man Kleber einfach wieder vom Papier entfernen. Bei Snail geht das prima. Bei Flüssigkleber sollte man warten bis er getrocknet ist, dann kann man ihn mit dem Radierer wieder wegradieren ohne das das Papier dabei beschädigt wird.
Ausserdem kann man mit dem Radierer auch Scheren sauber machen, die durch das Schneiden von doppelseitigem Klebeband gerne mal klebrig werden. Einfach mit dem Radierer über die Klingen rubbeln und sie sind wieder sauber.
Im Internet habe ich noch einen tollen Tipp gesehen, den ich selbst noch nicht probiert habe. Angeblich kann man damit auch kleine Fehler beim Embossen mit Pulver korrigieren. Kleine Pünktchensprenkel sollen sich problemlos mit dem Klebemittelentferner wegrubbeln lassen. Das muss ich unbedingt auch mal testen!

Alle Klebemittel von Stampin‘ Up! sind säurefrei und somit nicht nur für das Karten basteln, sondern auch für das Gestalten von Fotoalben perfekt. Sie hinterlassen nach Jahren auf den Fotos keinen gelben Abdruck oder noch schlimmer: die Fotos und sonstiges Zubehör fallen ab. Nicht-säurehaltiger Kleber kann nach ein paar Jahren die schönsten Fotoalben verunstalten. Das gilt für alles, was man bastelt. Und nichts wäre schlimmer als wenn ein mühevoll gebasteltes Geschenk schon kurz nach dem Überreichen auseinander fällt!

Ich hoffe, ich konnte euch einen guten Überblick geben. Solltet ihr Fragen haben, meldet euch gerne bei mir bzw. schreibt mir einen Kommentar dazu. Ich freue mich immer, wenn ich meine Erfahrung mit anderen Bastlern teilen kann!

Nicole

(3) Kommentare

  1. Silke sagt:

    Danke liebe Nicole!
    Bei den vielen Klebern von Stampin up kann man schon mal den Überblick verlieren. Aber jetzt bin ich bestens informiert. Meine Favoriten sind übrigens der Tombow und das Abreiss-Klebeband und ohne den Klebemittelentferner geht natürlich gar nichts.
    lg Silke

  2. Ursina sagt:

    Hi Nicole, die Erklärung ist super, vielen Dank! Ich gehöre auch zu denen, die nicht genau wissen, welchen Kleber ich wann verwenden kann. 😉 Dass man mit dem Radierer auch Scheren reinigen kann, finde ich ja praktisch! Bisher habe ich das mit den Fingern versucht und mich zweimal geschnitten. 😉

    1. nduerrwang sagt:

      Hallo Ursina,

      es freut mich zu lesen, dass ich dir helfen konnte, dass du noch ein bisschen mehr Spaß am Basteln hast und keine zerschnittenen Finger mehr. 😉

      Liebe Grüße
      Nicole

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